Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!
Lukas 6, 36
Bei
diesem
Satz
müsste
jeder
betroffen
zusammenzucken.
Denn
der
Richtgeist
ist
weit
verbreitet.
Luther
nennt
ihn
eine
„Teufelsbraut“.
Barmherzigkeit
dagegen
findet
man
eher
selten.
Unsere
Vorfahren,
die
alten
Germanen,
hatten
nicht
einmal
ein
Wort
dafür.
Bei
ihnen
galten
andere
„Tugenden“.
„Hart
sein
und
ein Hasser“ war das Ideal. So jedenfalls lesen wir es im Nibelungenlied.
Gibt
es
überhaupt
eine
Möglichkeit,
die
Herrschaft
des
Richtgeistes
zu
brechen?
War
Jesus
so
gutgläubig, dass er seinen Jüngern zutraute, diese böse Wurzel selbst auszureißen?
Nein,
war
er
nicht.
Jesus
wusste,
dass
wir
nur
barmherzig
sein
können,
wenn
wir
zuvor
die
große
Barmherzigkeit Gottes erfahren haben.
Sehr
eindrücklich
erzählt
Jesus
davon
in
der
Geschichte
eines
Vaters
und
seiner
zwei
Söhne.
Der
Jüngere
Sohn
lässt
sich
das
Erbe
auszahlen
und
sucht
die
große
Freiheit.
Doch
sein
Plan
scheitert
grandios.
Er
verliert
sein
Vermögen
und
muss
sich
einen
Job
als
Schweinehirt
suchen.
Ganz
unten
angekommen,
zieht
es
ihn
wieder
nach
Hause
zum
Vater.
Er
hofft,
als
Tagelöhner
aufgenommen
zu
werden. Doch der Vater läuft ihm entgegen und schließt ihn in die Arme.
„So
ist
Gott“,
will
uns
Jesus
damit
sagen.
Er
ist
der
barmherzige
Vater.
Ihm
ging
es
zu
Herzen,
dass
der
Sohn seine eigenen Wege ging. Es ging ihm durch und durch, wenn er an ihn dachte.
Der
ältere
Sohn
ist
nicht
erfreut,
als
sein
Bruder
wieder
auftaucht.
Gnadenlos
zieht
er
über
die
„Schweinereien“
seines
Bruders
her.
Barmherzigkeit
vom
Vater
brauchte
er
nicht.
Er
hatte
sich
ja
schließlich
nichts
zu
Schulden
kommen
lassen.
Auffällig
ist,
dass
der
jüngere
Sohn
kein
Wort
über
die
unfreundliche
Begrüßung
durch
seinen
Bruder
verliert.
Jesus
sagt
nichts
dazu
in
seiner
Geschichte.
Aber
vielleicht
darf
man
doch
daraus
schließen,
dass
erfahrene
Barmherzigkeit
großzügig
im
Umgang
mit
schwierigen und lieblosen Menschen macht.
Nun
wird
uns
dieses
Jesuswort
ein
Jahr
lang
als
Leitsatz
begleiten.
Ich
bin
sehr
gespannt,
welche
Erfahrungen
wir
damit
im
Alltag
machen
werden.
Wird
es
uns,
unsere
Gemeinschaften,
unsere
Gesellschaft verändern?
Autor: Thomas Käßner
113 Jahre Leben finden - Gemeinschaft erfahren