Du sollst der Menge nicht folgen zum Bösen.
(Exodus 23, 2 (E))
Eine
Menge
ist
mächtig.
Nicht
erst
seit
den
großen
Massenhysterien
des
Nationalsozialismus
ist
klar:
Eine
Masse
von
Menschen
hat
eine
gewaltige,
mitreißende
Anziehungskraft.
Menschen
fühlen
sich
gerne
zugehörig.
Einer
Masse
mit
einem
vermeintlichen
Konsens
kann
der
Einzelne
sich
nur
schwer
entziehen.
Gerade
heute
gibt
es
mit
den
Sozialen
Medien
und
unserer
ausdifferenzierten
Gesellschaft
immer
mehr
sogenannte
"Bubbles",
Filterblasen,
wo
wir
in
Gruppen
unterwegs
sind,
die
vor
allem
unsere
eigenen
Meinungen
widerspiegeln.
Das
ist
aber
nur
eine
neue
Episode
eines
alten
Phänomens.
Solche
Gruppenphänomene
haben
positive
Effekte:
Es
stärkt
das
Wir-Gefühl
und
lässt
die
Zusammenarbeit
leichter
fallen.
Es
gibt
eine
große
Nähe
und gute Gemeinschaft.
"Du sollst dich nicht der Mehrheit anschließen, die das Böse will."
(BasisBibel)
In
diesen
Mengen
kann
es
aber
auch
dazu
kommen,
dass
sich
Meinungen
zu
Urteilen
verhärten,
was
als
böse
angesehen
wird.
Das
Erlebnis,
dass
alle
scheinbar
dieselbe
Meinung
haben,
senkt
dabei
die
eigene
kritische
Urteilskraft
und
Empathie
für
Menschen
außerhalb
der
Bubble.
Deswegen
ist
es
nötig,
einen
bewussten
Umgang
mit
"der
Menge"
zu
finden.
Es
ist
heilsam
mit
Menschen
und
Meinungen
außerhalb
der
eigenen
'Bubble'
ins
Gespräch
zu
kommen
und
anhand
ihrer
Perspektiven
neu
'das
Böse'
erkennen
zu
lernen.
Manche
'Bubbles'
sind
auch
zutiefst
unbewusst.
Als
weißer
Mann
muss
ich
z.B.
Frauen
und
People
of
Colour
zuhören,
um
einen
Einblick
in
ihre
Lebenswelt
zu
kriegen.
Diese
Perspektive
bleibt
mir
sonst
verborgen.
Gerade
der
Kontakt
mit
Menschen,
mit
denen
wir
sonst
keine
Gemeinschaft
pflegen,
gerade
das
aktive
und
reflektierte
Zuhören, gibt uns das Handwerkszeug nicht nur der Menge, sondern wirklich dem Guten zu folgen.
"Du sollst der Menge nicht auf dem Weg zum Bösen folgen"
(Luther 2017)
Wenn
ich
in
einer
Menge
stehen
bleibe,
werde
ich
mitgerissen.
Ich
falle
zurück
in
alte
Routinen
und
Denkmuster.
Das
Fremde
bleibt
mir
fremd.
Es
erfordert
Kraft,
Mut,
Geduld
und
Zeit
sich
aktiv
auf
andere
Menschen
und
ihre
Perspektiven
einzulassen
und
daraus
zu
lernen.
Wenn
wir
uns
passiv
verhalten
und
keine
Stellung für das Gute beziehen, dann besteht die Gefahr einfach der Menge zu folgen.
Steh
nicht
hinter
der
Menge,
die
auf
Böses
aus
ist."
Ex
23,2
kann
uns
dazu
aufrufen:
Verstecke
dich
nicht
hinter
der
Menge
und
Mehrheitsmeinung.
Laufe
nicht
einfach
mit,
lass
den
Dingen
nicht
einfach
ihren
Lauf,
sondern
gestalte
aktiv
mit:
Setze
dich
ein
für
die
marginalisierten
Gruppen
der
Gesellschaft,
die
in
der
Mehrheitsperspektive nicht vorkommen. Beziehe aktiv Position für das Gute, auch gegen den Strom.
Autor: Carl Heng Thay Buschmann
116 Jahre Leben finden - Gemeinschaft erfahren