Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch.                     Lukas 17, 21    Das   ist   eine   starke   Antwort   Jesu.   Aber   was   war   eigentlich   die   Frage?   Seine   jüdischen   Gesprächspartner hatten   ihn   gefragt:   „Wann   kommt   das   Reich   Gottes?“   Die   Suche   setzt   sich   in   den   folgenden   Versen   fort: Die   Menschen   wollen   den   „Menschensohn“   sehen,   den   von   Gott   beauftragten   Herrscher,   dessen   Reich niemals   untergehen   wird   (vgl.   Dan   7,13).   Die   einen   sagen:   „Siehe,   da!“,   die   anderen:   „Siehe,   hier!“   (Lk 17,23).   Die   Sehnsucht   nach   Gott   ist   eindeutig   –   und   vielleicht   auch   schmerzhaft.   Doch   all   diese   Hinweise erweisen   sich   als   Falschnachrichten   (V.   21).   Darum   rät   Jesus   seinen   Zuhörern:   „Geht   nicht   hin   und   lauft ihnen   nicht   nach!“   Damit   sind   Menschen   gemeint,   die   Gerüchte   über   spektakuläre   Ereignisse   in   die   Welt setzen   und   mit   Prognosen   und   Hochrechnungen   die   Zukunft   des   Reiches   Gottes   erschließen   wollen. Doch   all   das   bringt   im   Hinblick   auf   das   Reich   Gottes   keinen   Erkenntnisgewinn.   Der   Hinweis   Jesu:   „Das Reich   Gottes   kommt   nicht   so,   dass   man’s   beobachten   kann“   (V.   20),   erinnert   an   Zukunftsforschung,   die aus den Beobachtungen der Gegenwart Schlüsse auf die Zukunft ziehen will. Für   einen   Wetterbericht   mag   eine   solche   Forschung   mehr   oder   weniger   verlässliche   Ergebnisse   liefern, doch   beim   Kommen   des   Reiches   Gottes   stößt   menschliche   Erkenntnis   an   ihre   Grenzen.   Jesus   beklagt dies   selbst   (Lk   12,56):   „Das Aussehen   der   Erde   und   des   Himmels   könnt   ihr   prüfen;   warum   aber   könnt   ihr diese Zeit nicht prüfen?“ Die   Antwort   Jesu   klingt   eigentlich   ganz   einfach:   „Das   Reich   Gottes   ist   mitten   unter   euch.“   Doch   die Zuhörer   sehen   den   Wald   vor   lauter   Bäumen   nicht.   Wo   genau?   Wann   genau?   Vielleicht   muss   die   Frage anders   lauten:   „Wer   ist   das   Reich   Gottes?“   In   Jesus   Christus   begegnen   wir   dem   Reich   Gottes   in   Person. In   ihm   und   durch   ihn   wird   Gottes   Herrschaft   in   dieser   Welt   offenbar.   „In   keinem   anderen   ist   das   Heil“   (Apg 4,12).   Wo   er   ist,   da   bricht   sich   das   Reich   Gottes   Bahn,   schon   jetzt   mitten   unter   uns.   Wenn   wir   im Vaterunser   „Dein   Reich   komme“   beten,   dann   geht   es   darum,   dass   wir   das   Wirken   unseres   himmlischen Vaters,    das    in    seinem    Sohn    in    diese    Welt    gekommen    ist,    willkommen    heißen    und    Jesus    Christus nachfolgen. Zum   Beispiel,   dass   wir   erkennen,   „was   zum   Frieden   dient“   (Lk   19,42).   Und   konkret?   „Wo   Menschen   sich vergessen,   die   Wege   verlassen…;   wo   Menschen   sich   verschenken,   die   Liebe   bedenken…;   wo   Menschen sich   verbünden,   den   Hass   überwinden   und   neu   beginnen   ganz   neu,   da   berühren   sich   Himmel   und   Erde, dass    Frieden    werde    unter    uns“    (Th.    Laubach/Ch.    Lehmann/tvd-Verlag).    So    können    wir    den    Frieden wachsen   lassen   und   Jesus   Christus,   in   dem   sich   Himmel   und   Erde   berühren,   in   unserer   Mitte   willkommen heißen. Jeden Tag neu. Autor: Prof. Dr. Carsten Claußen
117 Jahre Leben finden - Gemeinschaft erfahren
  Jesus Christus spricht: Das Reich Gottes ist mitten unter euch.                     Lukas 17, 21    Das   ist   eine   starke Antwort   Jesu. Aber   was   war   eigentlich   die Frage?   Seine   jüdischen   Gesprächspartner   hatten   ihn   gefragt: „Wann   kommt   das   Reich   Gottes?“   Die   Suche   setzt   sich   in den    folgenden    Versen    fort:    Die    Menschen    wollen    den „Menschensohn“      sehen,      den      von      Gott      beauftragten Herrscher,   dessen   Reich   niemals   untergehen   wird   (vgl.   Dan 7,13).   Die   einen   sagen:   „Siehe,   da!“,   die   anderen:   „Siehe, hier!“   (Lk   17,23).   Die   Sehnsucht   nach   Gott   ist   eindeutig   –   und vielleicht     auch     schmerzhaft.     Doch     all     diese     Hinweise erweisen   sich   als   Falschnachrichten   (V.   21).   Darum   rät   Jesus seinen   Zuhörern:   „Geht   nicht   hin   und   lauft   ihnen   nicht   nach!“ Damit      sind      Menschen      gemeint,      die      Gerüchte      über spektakuläre     Ereignisse     in     die     Welt     setzen     und     mit Prognosen   und   Hochrechnungen   die   Zukunft   des   Reiches Gottes   erschließen   wollen.   Doch   all   das   bringt   im   Hinblick   auf das    Reich    Gottes    keinen    Erkenntnisgewinn.    Der    Hinweis Jesu:    „Das    Reich    Gottes    kommt    nicht    so,    dass    man’s beobachten   kann“   (V.   20),   erinnert   an   Zukunftsforschung,   die aus    den    Beobachtungen    der    Gegenwart    Schlüsse    auf    die Zukunft ziehen will. Für   einen   Wetterbericht   mag   eine   solche   Forschung   mehr oder    weniger    verlässliche    Ergebnisse    liefern,    doch    beim Kommen   des   Reiches   Gottes   stößt   menschliche   Erkenntnis an   ihre   Grenzen.   Jesus   beklagt   dies   selbst   (Lk   12,56):   „Das Aussehen    der    Erde    und    des    Himmels    könnt    ihr    prüfen; warum aber könnt ihr diese Zeit nicht prüfen?“ Die   Antwort   Jesu   klingt   eigentlich   ganz   einfach:   „Das   Reich Gottes   ist   mitten   unter   euch.“   Doch   die   Zuhörer   sehen   den Wald   vor   lauter   Bäumen   nicht.   Wo   genau?   Wann   genau? Vielleicht   muss   die   Frage   anders   lauten:   „Wer   ist   das   Reich Gottes?“   In   Jesus   Christus   begegnen   wir   dem   Reich   Gottes in   Person.   In   ihm   und   durch   ihn   wird   Gottes   Herrschaft   in dieser   Welt   offenbar.   „In   keinem   anderen   ist   das   Heil“   (Apg 4,12).   Wo   er   ist,   da   bricht   sich   das   Reich   Gottes   Bahn,   schon jetzt   mitten   unter   uns.   Wenn   wir   im   Vaterunser   „Dein   Reich komme“   beten,   dann   geht   es   darum,   dass   wir   das   Wirken unseres   himmlischen   Vaters,   das   in   seinem   Sohn   in   diese Welt   gekommen   ist,   willkommen   heißen   und   Jesus   Christus nachfolgen. Zum   Beispiel,   dass   wir   erkennen,   „was   zum   Frieden   dient“ (Lk   19,42).   Und   konkret?   „Wo   Menschen   sich   vergessen,   die Wege    verlassen…;    wo    Menschen    sich    verschenken,    die Liebe   bedenken…;   wo   Menschen   sich   verbünden,   den   Hass überwinden   und   neu   beginnen   ganz   neu,   da   berühren   sich Himmel    und    Erde,    dass    Frieden    werde    unter    uns“    (Th. Laubach/Ch.     Lehmann/tvd-Verlag).     So     können     wir     den Frieden   wachsen   lassen   und   Jesus   Christus,   in   dem   sich Himmel    und    Erde    berühren,    in    unserer    Mitte    willkommen heißen. Jeden Tag neu. Autor: Prof. Dr. Carsten Claußen
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